Pilotprojekt


Margot

Ich habe den Wunsch nach Orientierung in Bezug auf eine sinnvolle (berufliche) Tätigkeit und folgende Fragen: Wo stehe ich mit meiner pädagogischen Ausbildung (Abschluss 1980) und meiner Erfahrung mit Familienarbeit und Haushaltsführung? Was will und kann ich mir mit meinen 50 Jahren und mit meiner Schwerhörigkeit zutrauen?

Meine Kinder sind und werden erwachsen, daher füllt mich meine Rolle als Hausfrau und Mutter nicht mehr aus. Den Wunsch nach Kommunikation befriedige ich in einem großen Freundes- und Bekanntenkreis bzw. im ehrenamtlichen Engagement in der evangelischen Kirche. Durch die zunehmende Schwerhörigkeit spürte ich in den letzten Jahren diesbezüglich eine gewisse Einschränkung. 

Zu Beginn dieses Jahres wurde ich auf den ÖSB (Österreichischer Schwerhörigenbund) aufmerksam, der in Oberösterreich gegründet werden soll, und stellte mich voll Freude als Mitarbeiterin zur Verfügung. Es ist mir ein großes Anliegen, meine Erfahrung einzubringen und Unterstützung anzubieten.

Einige Zeit später lernte ich Andrea Roswitha Klaes kennen und mit ihr das Vorhaben "Orientierungssemester". Besonders das Wort "Orientierung" sprach mich sehr an, und auch den vorgestellten Inhalt fand ich spannend. Anfangs hatte ich Bedenken, ob ich dafür nicht zu alt wäre, war dann aber positiv überrascht, als ich sah, dass die Teilnehmer viele Altersgruppen repräsentieren. Ich bin froh über die gute Akzeptanz untereinander und die positive Grundstimmung innerhalb der Gruppe.

Sicherheit gibt mir, dass ich immer in einer Familie leben konnte und die Tatsache, dass ich ein Mensch unter Menschen bin. Ich sehe, dass alle ihren Weg und ihre jeweilige Position immer wieder revidieren müssen und dass der Wunsch nach Anerkennung offenbar ubiquitär ist. Es ist schön, dass von einer guten Gemeinschaft alle Beteiligten profitieren.

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