Pilotprojekt
Martin
Was hat Dich auf den Weg geführt?
Ich beginne besser mit dem unmittelbaren Auslöser: Ich las irgendwann am Ende des Jahres 2002 im
"Standard" von Gerda, der Sinnwerksatt und dem Orientierungssemester mit dem Titel "Sinnerfüllte Arbeitswelten". Darauf bin ich angesprungen.
Warum?
Zum Einen, dem Geringeren, hatte ich wenige Wochen davor beschlossen, meinen aktuellen Job aufzugeben, zum
Zweiten, dem Bedeutenderen, elektrisierte mich die Kombination der Worte Sinn und Arbeit im Titel des
Orientierungssemesters. Ich habe dieses Wortpaar bisher als Antagonisten erlebt - leider. Zwar je nach Arbeitsplatz verschieden stark, die Bandbreite reicht bei mir, beginnend mit einem selbstverwalteten Kollektiv, über Multis und einem Pulverfabrikplanungsbüro, bis zum Leiter eines arbeitsmedizinischen Zentrums, habe ich das Auseinanderklaffen von Arbeit/Job und Sinn schmerzlich erlebt.
Und nun das! Es war da also jemand, dem das Thema unter den Nägeln brannte, jemand, der die Hoffnung nicht aufgegeben hatte. "Sinn & Arbeit", den Titel alleine
schon empfand und empfinde ich als (wohltuende) Provokation. Gott sei Dank bin ich dabei und im Rückblick auf die ersten vier Seminareinheiten kann ich mit völliger Gewissheit sagen, dass es mich mit Kraft und Hoffnung "aufgeladen" hat.
Wie hat sich Dein Gefühl verändert? Wodurch?
Im Moment, d.h. ein paar Tage vor der fünften Seminareinheit, ist es so, dass ich über meine Fortschritte, hervorgerufen durch das OS, zufrieden bin. Ich kann es noch gar nicht recht glauben, wie weit ich schon gekommen bin. Niemals zuvor habe ich mich so konkret mit meinen Wünschen, beruflichen Wünschen, befasst und ich habe diese sogar in Worte gefasst und niedergeschrieben. Es beglückt mich immer noch aufs Neue, wenn ich mein Leitbild lese, mir meine drei zentralen Ziele ins Bewusstsein rufe oder lese "was ich sogar umsonst mache". Ich weiß, soweit war ich bisher noch nie!
Empfindest Du eine "Grundsicherheit" und wenn ja, worauf basiert diese?
So etwas wie "Grundsicherheit" hatte ich wohl schon immer, besser, hatte ich schon lange. Wiewohl "Angst" mich ebenfalls mein Leben lang begleitet hat. Beides wird vermutlich immer in mir sein. Ein Satz von Gerda hat mich besonders beeindruckt: "Nichts ist für die Ewigkeit". Diese Worte kommen mir immer wieder in den Sinn. Und der Satz hat
etwas tröstliches, daneben habe ich erkannt, dass ich keine Zeit zu verlieren
habe: Für ein Weitermachen wie bisher ist mein Leben zu kurz! Mir macht diese Erkenntnis Mut.