Pilotprojekt


Michaela

In den "Zustand" der Orientierungslosigkeit haben mich vor ca. 2 Jahren drei einschneidende Ereignisse innerhalb kürzester Zeit mehr oder weniger katapultiert: Eine private Trennung, eine berufliches Ende und zu guter bzw. schlechter Letzt landete ich am OP-Tisch.
Danach begann es so richtig. Die großen Fragen nach dem Sinn meines Daseins kamen immer wieder: "Welchen Weg soll ich einschlagen, was soll ich machen, wofür bin ich überhaupt hier?" Ich stellte mir diese Fragen nicht zum ersten Mal, doch die Stimmen waren meist leise und wurden von meinem "gewohnten Lebenstrott" übertönt.
Jetzt konnte ich nicht mehr weghören und musste/wollte und will mich diesen Fragen stellen und mich damit konfrontieren. Ich bin auch ein bisschen stolz darauf, denn es braucht eine gehörige Portion Mut, diesen gewohnten, sicheren Pfad zu verlassen und sich in einen vakuum-ähnlichen Raum zu begeben.

Ich spürte schon länger, dass der Job, dem ich all die Jahre nachging, nicht meinem Wesen entspricht und dass er mich nicht erfüllt. Soviel weiß ich. Aber das ist es auch schon. Ich kann nicht genau definieren, wofür ich wirklich brenne, was ich absolut gerne beruflich machen möchte und welchen Weg ich dafür gehen soll. Angst, Unsicherheit, Ungeduld, Zweifel und Frust sind abwechselnd ständige Begleiter. Aus diesem Grund haben mich die Begriffe "Orientierungssemester" und "Sinnerfüllte Arbeitswelten" sofort angesprochen.

Ich bekam das E-mail über dieses Projekt durch einen Freund, der es wiederum von einer Freundin erhielt. Er kennt meine Geschichte und befand, dass dies gut zu mir passen würde. Er hatte recht. Ich las es und dachte: "Das ist genau das richtige für mich, ich gehöre der Zielgruppe an." Ich spürte, dass sich da was Gutes für mich bewegen könnte. Ein Schritt in die richtige Richtung. Ich spürte so etwas wie Hoffnung, Unterstützung, Freude darüber, dass es Menschen gibt, die sich dieses Themas annehmen und denen es ein Anliegen ist, andere in vielleicht ähnlichen Situationen zu unterstützen.

Es bedurfte nur wenige Minuten des Gespräches mit Gerda Bindoni für mein inneres, klares JA. Diese Frau hat eine wunderbare Ausstrahlung, sie vermittelt mir Mut, Sicherheit, das richtige zu tun bzw. diesem zu begegnen, Zufriedenheit, Optimismus, Lebensfreude, Stärke... und ich spüre einen Menschen voller Wärme, Sanftmut und Liebe. Mein Entschluss war gefasst und ich freute mich auf das bevorstehende 2. Seminar.
Ich war sehr gespannt, wie es wohl sein würde, als "Neue" in die bereits bestehende Gruppe hinein zu kommen. Gott sei Dank war ich nicht die einzige. Wir waren fünf "Neue" und somit geteilt in die "Alten" und die "Neuen". Wie sich herausstellte, war ich auch nicht die einzige mit den Gedanken "Wie werden wir aufgenommen?", "Werden wir integriert?", "Vier wichtige Tage des Kennenlernens haben wir versäumt, können wir diese Phase nachholen?"

Ich habe nun die Gruppe ein wenig kennen gelernt und bin froh! Diese Fragen stellen sich mir nicht mehr. Wir wurden warmherzig und freudig empfangen und aufgenommen. Ich fühle mich in diesem Kreis der Gleichgesinnten sehr wohl und glaube, nein, bin sicher, dass wir eine produktive, unterstützende, entwicklungsreiche, aufrichtige und spannende Zeit miteinander verbringen werden! Jeder in seiner Einzigartigkeit wird ein wesentlicher Faktor dafür sein!

Das Seminar "Empowerment" - Reflexionsfähigkeit, Zielsetzung - war inhaltlich sehr dicht: voller Informationen, Eindrücke, Diskussionen, Spiele, Begegnungen. John Oliver Haugg hat mich sehr bewegt, ja beeindruckt. Ich empfinde ihn sehr authentisch, all das von ihm Vermittelte hat er selbst in verschiedenen Prozessen erlebt, durchlebt, gelebt.
Themen wie z.B. "zum eigenen Wesenskern zurückkehren, authentisch sein"; "Muster bzw. Glaubenssätze erkennen u. wie sie funktionieren"; "selbst bewusst sein"; "auf die Intuition hören"; "Störungen nicht als negativ, sondern als ein Zeichen, etwas zu überdenken, betrachten"; haben mich sehr zum Nachdenken bewegt, mir einiges bestätigt und Neues aufgezeigt. Ebenso die Fremdwahrnehmungsübungen. Sie waren sehr aussagekräftig und sehr hilfreich, sich selbst "umfassend" wahrzunehmen - von innen und außen.

Ich stecke noch immer fest, habe noch keine Veränderung, keinen Antrieb, keine Richtung, in die ich gehen könnte. All die oben erwähnten Gefühle begleiten mich nach wie vor. Ich spüre auch, dass mir die große "Pause"
zwischen den Seminaren nicht so gut tut. Hab das Gefühl, dass mir diese gemeinsame Dynamik, der Prozess wieder entgleitet. Möchte unbedingt ab dem bevorstehenden Seminar Peer-Gruppen Arbeit vorschlagen.

Ich freue mich auf das kommende "Berufungs- und Visionsseminar" (das mir persönlich sehr am Herzen liegt), wo wir 5 Tage miteinander verbringen werden.

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